Nach einem langen Homeoffice-Tag vor dem Laptop in einem Bildband blättern oder liebevoll verpackte Bestellungen enthüllen – so sieht für viele Menschen Entspannung während der Corona-Pandemie aus. Aufgrund von Kontaktbeschränkungen und Heimarbeit hat sich nicht nur das berufliche, sondern auch das private (Er-)Leben größtenteils in den digitalen Raum verlagert. Aber nicht erst seit der Covid-19-Pandemie machen digitale Informationsangebote Printprodukten den Rang als Massenmedium der Wahl streitig. Digitale Medien liefern auf Knopfdruck genau die Informationen, die wir im Alltag benötigen oder einfach wollen: zeitsparend und unkompliziert, überall und jederzeit. Umso kostbarer wird in Zeiten der digitalen Effizienzmaximierung alles Greifbare und Unmittelbare wie rar gewordene physische Begegnungen und Sinneserlebnisse aller Art. Je mehr sich Menschen in digitalen Gefilden aufhalten, desto stärker wird ihre Sehnsucht nach etwas Echtem, der Entschleunigung – und der Berührung.

Megatrend Hightouch und seine Bedeutung für die Papierindustrie

Erklären lässt sich diese Sehnsucht am besten durch das Prinzip „Hightech/Hightouch“. Dem rasanten technischen Fortschritt (Hightech) steht das Bedürfnis nach Sinneseindrücken, nach zwischenmenschlicher Interaktion, nach einer persönlichen Note entgegen (Hightouch). Dieses Spannungsfeld skizzierte der Zukunftsforscher John Naisbitt bereits 1982 in seinem Bestseller „Megatrends. Zehn Perspektiven, die unser Leben verändern werden“ – da nahm die Digitalisierung, wie wir heute von ihr sprechen, gerade erst Fahrt auf. John Naisbitt hat den Begriff „Megatrend“ überhaupt erst geprägt. Im Unterschied zu Mode-, Produkt- und Branchentrends, die sowohl zeitlich als auch inhaltlich begrenzt sind, handelt es sich bei einem Megatrend um einen tiefgreifenden Wandel, der sich wie ein roter Faden durch Gesellschaft und Wirtschaft zieht, und zwar über Jahre, wenn nicht über Jahrzehnte hinweg.

Nicht zuletzt prägen Megatrends auch den Konsum von Produkten und Medien. Ob der Geruch eines neuen Buchs oder die Reliefprägung auf einer Premium-Verpackung: Im Dickicht der digitalen Hightech-Kommunikationskanäle dienen Printprodukte mit ihrer sensorischen Komponente als Hightouch-Gegenpol. Sie adressieren das menschliche Urbedürfnis nach Berührung, das zu befriedigen gerade vor dem Hintergrund der pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen und Hygienevorschriften nicht trivial ist. Dabei gibt Berührung den Menschen Orientierung in einer immer komplexer werdenden Welt, erdet sie wie kaum ein anderer Sinneseindruck im Hier und Jetzt. Zudem findet das Blättern in Büchern und Magazinen sowie das Auspacken von Paketen offline statt, in einer kleinen Oase fernab der digitalen Reizüberflutung. Deshalb wird die Beschäftigung mit Printprodukten immer mehr zu einem emotionalen Sinneserlebnis, zu einem Luxus, für den man sich bewusst Zeit nimmt.

Premium-Designpapier für Kreative

Luxus hat sich auch Mondi Uncoated Fine Paper (UFP), Teil der internationalen Mondi Group, auf die Fahnen geschrieben. Mit seinem Portfolio an ungestrichenen Feinpapieren spricht Mondi UFP unter anderem Designer, Hersteller von Luxusverpackungen sowie Veredler an. Eine Zielgruppe also, die um die emotionale Wirkung von hochwertigen Druckerzeugnissen weiß – und entsprechend hohe Ansprüche an die optische und haptische Beschaffenheit der Papiere stellt.

Herzstück des Mondi-Portfolios ist die in Österreich produzierte Premium-Designpapiermarke PERGRAPHICA^®, die sich durch besonders gute Bedruckbarkeit auszeichnet und in Post-Printing-Verfahren gut veredeln lässt. Das Motto „Creatives Inspire Creatives“ verrät bereits eine der Zielgruppe für die ungestrichenen Feinpapiere. Zuletzt hat Mondi im September 2020 den Bedarf nach durchfärbten Papieren in dunklen, intensiven Farbtönen adressiert und das Pergraphica-Sortiment um 31 neue Farben erweitert, davon zehn „Deep & Dark Colors“. Im Zusammenspiel sollen satte Farben und eine eindrucksvolle Haptik vor allem eines auslösen: Emotionen.

Kunstprojekt schlägt Brücke zwischen analog und digital

Umso naheliegender erscheint vor diesem Hintergrund die Pergraphica-Kampagne „Catching Feels“, die Mondi ebenfalls im September 2020 gemeinsam mit Adobe Stock lancierte. Der Titel der Kampagne ist hierbei wörtlich zu nehmen. Die digital-analoge Partnerschaft hatte zum Ziel, getreu dem Hightouch-Prinzip Emotionen einzufangen und für mehrere Sinne erlebbar zu machen. Dabei bestand die Herausforderung darin, anspruchsvolle digitale Kunstwerke durch den Transfer auf ein analoges Medium bestmöglich zur Geltung zu bringen und (be-)greifbar zu machen.

Das Ergebnis dieser medienübergreifenden Kooperation ist ein hochwertiges Lookbook für Kreative aus dem Bereich Druck und Design, in dem ausgewählte Künstlerinnen und Künstler der Adobe Stock Premium Collection sechs Stimmungen oder Emotionen abbilden. Ruhe, Leidenschaft, Neugier, Individualität, Ehrlichkeit und Freiheit wurden in komplexen Motiven auf Pergraphica-Papiere gebannt. Die Auswahl der Emotionen liegt am Puls des Zeitgeists, spiegeln doch die Motive Sehnsüchte wider, die sich während der Covid-19-Pandemie nicht ohne weiteres ausleben lassen. So entführen die atemberaubenden Landschafts- und Naturfotographien von Charly Savely aus dem Kapitel „Ruhe“ die Betrachter an Orte, die in Zeiten von Reisebeschränkungen nicht ohne weiteres zu erreichen sind. Und die Fotografien aus dem Kapitel „Individualität“ fangen zwischenmenschliche Interaktionen in ihrer ganzen Authentizität ein.

Um dem Betrachter vielfältige Eindrücke mit allen Sinnen näher zu bringen, zog man im Druckprozess alle Register. Zwei Oberflächen, sechs Grammaturen, zehn Farbtöne sowie 16 Papierqualitäten erwecken die dargestellten Stimmungen zum Leben. Neben zwei digitalen Druckverfahren kamen bei der Produktion des Look Books auch der traditionelle Offset-Druck sowie der LE-UV-Offset-Druck zum Einsatz. Die von Mondi eigens erstellten Farbprofile für den Druck gewährleisten, dass die Motive ihre Wirkung auf dem Papier voll entfalten. Eine der Besonderheiten von „Catching Feels“ ist somit die Art und Weise, wie sich die unterschiedlichen Motive, Stimmungen und Papiereigenschaften zu einem konsistenten Sinneserlebnis für die Betrachtenden zusammenfügen.

Hightech und Hightouch im Einklang

Damit ein derart ambitioniertes Projekt gerade in Zeiten von Remote Working gelingt, benötigt es nahtlose digitale Workflows sowie die passenden Kollaborationstools, wie sie die Adobe Creative Cloud liefert. Die Adobe-Produktpalette half beim finalen Schliff, um die Motive für ein bestmögliches Druckergebnis nachzubearbeiten und aufzubereiten. „Ob Adobe Photoshop und Indesign oder After Effects – es gibt wohl keine Adobe-Anwendung, die wir nicht verwendet haben“, erinnert sich Joey Gordon, Senior Designer bei der Londoner Kreativagentur True, die das Projekt koordiniert hatte. Teil des Projekts sind auch sechs Videos, in denen die Künstlerinnen und Künstler Einblicke in ihren kreativen Schaffensprozess geben. „Bei der Nachbearbeitung der Videos kam Premiere Pro zum Einsatz, um ein einheitliches Farbbild zu erzeugen.“ In der Organisation und Umsetzung des Projekts „Catching Feels“ zeigt sich also, wie der intelligente Einsatz von Hightech helfen kann, authentische Hightouch-Erlebnisse zu schaffen.

Abgerundet und digital angereichert wird die Multichannel-Kampagne durch das Online-Portal mymondi.net. Diese Hightech-Erweiterung des Hightouch-Erlebnisses von „Catching Feels“ bietet  Papierliebhabern nicht nur detaillierte Informationen zum Mondi-Produktportfolio inklusive Musterbestellung, einer interaktiven Papier- und Händlersuche, sondern auch inspirierende Best-Practice-Stories und Podcasts rund um das Thema Druck und Papier.

Vom Entweder-Oder zum Gesamtkunstwerk

Die Kampagne „Catching Feels“ ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich das vielbeschworene Gegeneinander von Digital und Print in Synergien umwandeln lässt. Die digitale Welt liefert die richtigen Tools sowie die Schaffensgrundlage, um analoge Produkte nicht nur in einer hohen Qualität in Szene zu setzen, sondern auch durch Hintergrundinformationen und Einblicke anzureichern. Auf diese Weise entsteht ein Gesamtkunstwerk, das mehr ist als die Summe seiner Teile. Durch die Nutzung dieser Synergien lässt sich eine Brücke schlagen zwischen Hightech und Hightouch.