Liebe Leserinnen und Leser,

es gibt eine Reihe von Themen, die in einschlägigen Fachmagazinen oftmals zu kurz kommen, und das aus einem simplen Grund: Sie betreffen zwar irgendwie die Branche, sind aber nicht spezifisch genug, um sich in einem inhaltlich eng gesteckten Rahmen mit ihnen auseinanderzusetzen. Sie deshalb als Randerscheinungen abzutun, wäre allerdings völlig verfehlt; häufig sind Auswirkungen damit verbunden, die existenzbedrohend sein oder doch zumindest gravierende Schäden und Vertrauensverlust bedeuten können.

Die vergangenen Monate haben neben all den Problemen, die uns im Alltag beschäftigen, auch eine deutliche Zunahme im Bereich der Cyberkriminalität hervorgebracht. Die Rede ist dabei nicht nur von häufigen Spamattacken, Millionengewinnen und gefälschten Tabletten, sondern von schwerwiegenden Malware-Attacken auf Produktionsprozesse in Unternehmen. Die damit einhergehende Erpressung, denn um nichts weniger geht es hier, kann Unternehmen an die Grenze ihrer Belastbarkeit bringen – oder darüber hinaus. 96 Prozent aller deutschen Unternehmen waren schon einmal Ziel eines geschäftsschädigenden Angriffs aus dem Internet – das geht aus dem Forrester Cyber Risk Report 2020 hervor. Die erhöhte Anfälligkeit entsteht durch den hohen Automatisierungsgrad und eine zunehmende Annäherung von IT und OT. In der vorliegenden Ausgabe lassen wir daher einen Fachmann zu Wort kommen: Daniel Kapellmann Zafra von FireEye teilt sein Hintergrundwissen und informiert über die systemischen Ursachen der zunehmenden Ransomware-Bedrohungen, die damit einhergehenden Gefahren und grundsätzliche Lösungsansätze. In jedem Fall sollten sich die Unternehmen der Papier-, Druck- und Medienbranche ernsthaft mit dieser Problematik befassen – obwohl oder gerade weil sie nicht zu den Kernprozessen gehört.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre!

Ihr