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(07.02.2023 / sbr)

Bertelsmann/RTL kündigt mehr als 700 Beschäftigte

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kritisiert die Zerschlagung und die Kündigung von Beschäftigten im europaweit anerkannten Zeitschriftenverlag RTL, ehemals Gruner+Jahr. Ver.di geht wegen der verbreiteten Teilzeit im Verlag von deutlich mehr Personen aus, die von Kündigungen betroffen sein werden. Bertelsmann CEO Thomas Rabe hatte die Streichung von 700 Stellen am Hamburger Standort während einer Beschäftigtenversammlung verkündet.

„Aus Unfähigkeit, ein profitables und europaweit beachtetes Zeitschriftenhaus in die digitale Transformation zu führen, zerschlägt Bertelsmann nun den Magazinverlag RTL in Hamburg. Die fehlgeleitete Strategie aus Gütersloh schneidet dem Medienstandort Hamburg und der Presselandschaft ein großes Stück Vielfalt heraus. Ohne Rücksicht auf die Leistungen und den Wert der Verlagsbelegschaft werden nun hunderte Menschen ihre Arbeit verlieren, die bis jetzt noch zu den Gewinnen in der Bilanz des Konzerns beigetragen haben. Ver.di wird sich mit den Beschäftigten gegen diese Entwicklung wehren und regt an, in Hamburg nach Alternativen für dieses vom Bertelsmann-Konzern angerichtete Desaster zu suchen, mit dem Ziel, Magazin-Vielfalt und Arbeitsplätze zu erhalten“, erklärt Christoph Schmitz, für den Bereich Medien zuständiges Mitglied im ver.di Bundesvorstand.

Vor dieser heute (7. Februar 2023) von Thomas Rabe verkündeten Entwicklung hatten ver.di und die Medienpolitik der Stadt Hamburg gewarnt. Zuletzt waren mehr als 300 der Beschäftigten aus Protest gegen die nun verkündeten Pläne zu einer Demonstration vor dem Verlagshaus erschienen. „Das Entsetzen bei den Beschäftigten im Verlag ist groß, die Stimmung wird sicherlich in Widerstand gegen eine nicht nachvollziehbare Entscheidung von RTL/Bertelsmann umschlagen“, so Schmitz weiter.