P3 5-6/2024 de

Das Klassentreffen der Verpackungsindustrie

Brancheninterview

Fachpack 2024

Vom 24. bis 26. September 2024 trifft sich die europäische Verpackungsbranche wieder auf der FACHPACK, der Fachmesse für Verpackung, Technik und Prozesse. Über 1.400 Aussteller zeigen im Messezentrum Nürnberg nicht nur Packstoffe, Packmittel, Packhilfsmittel, Verpackungsmaschinen und Verpackungstechnik. Die dazugehörigen wichtigen Prozesse rund um Automatisierung, Kennzeichnungstechnik, Verpackungsdruck, Veredelung bis hin zur Intralogistik sind ebenfalls zu erleben. Wir sprachen im Vorfeld mit Heike Slotta, Executive Director Exhibitions, NürnbergMesse.

Frau Slotta, wozu brauchen wir im Jahre 2024 die FACHPACK und welche Impulse erwarten Sie sich von der Veranstaltung?

Heike Slotta: Netzwerke und der persönliche Austausch sind nach der Pandemie wichtiger denn je. Und in Europa ist die FACHPACK das ‚Klassentreffen‘ der Verpackungsindustrie und ihrer Anwender. Sie bringt nationale und internationale Verpackungsprofis und Ideensucher in insgesamt 11 Messehallen mit bekannten Marktführern, etablierten Mittelständlern und frischen Start-ups zusammen. Unser Leitthema ‚Transition in Packaging‘ widmet sich dem derzeitigen Wandel in der Verpackungsindustrie: Gesetzgeber und Verbraucher haben Erwartungen zur Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft, denen begegnet werden muss. Zugleich stellt der demographische Wandel die Industrie vor Herausforderungen. Und dazu gibt es noch Themen rund um Energieversorgung, Lieferketten, Digitalisierung und künstliche Intelligenz. Die FACHPACK als Branchenplattform kann insbesondere in herausfordernden Zeiten wie diesen Impulsgeber und Orientierungshilfe für die Verpackungsindustrie sein: Welche Lösungen für die Anforderungen der PPWR gibt es schon, wer hat neue Ideen, wo gibt es gelungene Best Practices? Es entstehen im persönlichen Gespräch mit Kunden, Partnern und Marktbegleitern auch Impulse für neue Ideen, an die bislang keiner gedacht hat.

Bei den Foren PACKBOX und INNOVATIONBOX handelt es sich um etablierte und bewährte Formate. Gibt es in diesem Jahr Änderungen? Was können Besucher erwarten?

H.S.: Beide Foren wurden zuletzt sehr gut angenommen und finden in gewohnter Weise kostenlos auf der FACHPACK 2024 statt. Besucher dürfen sich auf hochkarätige Vorträge zu allen Themen, die die Branche derzeit bewegen, erwarten und innovative Produkte kennenlernen. Unser Expertenforum PACKBOX wird diesmal moderiert von den Branchenkennern Matthias Mahr vom Magazin LebensmittelPraxis, Dr. Johannes Bergmair von den Pack Experts bzw. der World Packaging Organisation sowie Oliver Berndt vom Deutschen Verpackungsinstitut. In der INNOVATIONBOX präsentieren angemeldete Aussteller ihre Produktneuheiten und Prozessinnovationen in kurzen knackigen Vorträgen. Durchs Programm führen hier die beliebten Moderatorinnen Nina Schönrock und Petra Bindl.

Der Pavillon „Alternative Verpackungslösung“ soll alternative Materialien präsentieren und einen Blick in die Zukunft werfen. Ein Blick in die Glaskugel: Wo und wie sehen Sie die Zukunft von Verpackungen? Und welche Trends zeichnen sich vielleicht heute schon ab?

H.S.: Im Rahmen des Nachhaltigkeitsthemas wirft die FACHPACK diesmal einen Blick auf alternative Verpackungslösungen zu Holzfaser oder Kunststoff auf diesem Pavillon, der vom Forum SOLPACK 5.0 in Kooperation mit pacoon begleitet wird. Es geht uns darum, den Blick über den Tellerrand zu werfen, wohl wissend, dass diese Materialien nicht oder noch nicht in der notwendigen Menge oder Qualität zu Verfügung stehen. Aber es sind interessante Ansätze unter den Teilnehmenden dabei. Wichtig ist und bleibt in Zukunft, dass die optimale Verpackung genutzt wird, um den besten Produktschutz zu gewährleisten. Denn das ist die primäre Aufgabe von Verpackung.

Am 26. September ist Student’s Day auf der FACHPACK. Was steckt hinter dieser Idee?

H.S.: Auf Einladung der FACHPACK und des Deutsche Verpackungsinstituts (dvi) treffen sich über 60 Studierende aus dem deutschsprachigen Raum mit Profis aus Verpackungsunternehmen und Markenartiklern zum Gedankenaustausch über die Anforderungen der Zukunft und zur konkreten Arbeit in Workshops. Neben dem Schwerpunktthema Nachhaltigkeit steht für beide Seiten vor allem der Aufbau wertvoller Netzwerke im Mittelpunkt.

Die diesjährige drupa musste, verglichen mit der letzten Präsenzveranstaltung, offiziellen Zahlen zufolge ein Besucherminus von ca. 36 % und ein Ausstellerminus von knapp 11 % hinnehmen. Ist das Ihrer Einschätzung nach der generelle Trend in einer schrumpfenden Branche, oder gehen Sie mit ganz anderen, begründeten Erwartungen in die FACHPACK?

H.S.: Ich kann und möchte nur für uns sprechen. Die FACHPACK mit Fokus auf Europa steht wieder so da, wie die Branche sie kennt und schätzt: Über 1.450 Aussteller sind mit dabei; darunter alles, was Rang und Namen in der Verpackungsindustrie hat, aber auch viele kleinere, mittelständische Unternehmen, die hier ihre Kunden finden. Wir rechnen außerdem mit zirka 35.000 Besuchern. Wenn wir die Messebereiche genauer anschauen, sind etwa 40 % der Verpackungstechnik zuzuordnen – Verpackungsmaschinen, Kennzeichnungstechnik, Automatisierung – zirka 60 % den Verpackungen – Packmittel, Packstoffe, Packhilfsmittel. Ergänzt um Angebote zu Verpackungsdruck und Veredelung sowie interner Logistik. Darüber hinaus ist beim Klassentreffen FACHPACK diesmal jeder fünfte Aussteller neu mit dabei. Die Besucher dürfen sich somit auch auf neue Anbieter freuen.

Letzte Frage: Haben Sie einen besonderen Tipp für alle Messebesucher?

H.S.: Ich lege allen Besuchern einen Besuch auf dem Young Innovators-Gemeinschaftsstand sowie dem internationalen Newcomer-Pavillon in Halle 2 ans Herz. Hier erleben sie neue, frische Produkte. Den Frauen in der Verpackungsbranche sei unser neues Networking-Event Women4Packaging am ersten Messetag wärmstens empfohlen. Liebe Kolleginnen: nicht verpassen und gleich online anmelden!

Frau Slotta, herzlichen Dank für das Gespräch!

https://www.fachpack.de/de-de

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