Bis 2023 wird Augmented Reality (AR) laut mirrar.com weltweit 2,4 Milliarden Fans zählen. Und 64 Prozent der Marketiers nutzen bereits AR und VR oder erwarten, die Technologie zu nutzen. Wer jetzt ausschließlich an digitale Einsatzmöglichkeiten denkt, vergisst, dass sich Print und AR bestens verbinden lassen. Denn auch in unserer heutigen, digitalen Welt besitzen gedruckte Materialien immer noch die große Stärke, etwas zu bewirken.
Wer mehr aus Printprodukten herausholen will, kann Druckprodukte auch digital anreichern. Konica Minolta hat hier eine ausgefeilte Lösung auf den Markt gebracht: genARate ist eine innovative Augmented Reality (AR)-Plattform, die 2D-Inhalte in interaktive 3D-Erlebnisse verwandelt und die Interaktion mit einer Marke, einem Produkt oder einer Dienstleistung verbessert. Traditionelle Druckerzeugnisse wie Flyer, Newsletter und Plakate können so zusätzlich aufgewertet werden und bieten überraschende Inhalte, die die Menschen interessieren. „Die Grundidee war, unseren Kunden für ihre Drucker-Hardware zusätzlich das Softwaretool genARate an die Hand zu geben, mit dem sie ihr Druckangebot erweitern und damit Geld verdienen können“, sagt Christian Kiesewetter, Product Lead genARate bei Konica Minolta.
Vom Druck zur digitalen, cloudbasierten Marketinglösung
Heute nutzen immer mehr Unternehmen genARate, um eine AR-Dienstleistung für ihre Kunden und Kundinnen anzubieten und Produkte digital zu veredeln. So wie Druckereien bislang mit Foliermaschinen den Druck analog aufgewertet haben, können sie jetzt auch eine digitale Veredelung anbieten, auf die vor allem Werbeagenturen gern zurückgreifen. Damit können Agenturen auch dynamische Inhalte anbieten – Inhalte, die sich jederzeit aktualisieren lassen - in Pandemiezeiten vor allem beim Thema Veranstaltungen ein wichtiger Punkt. Weiter haben Werbetreibende die Möglichkeit, Nutzer mit ihren Social-Media-Kanälen zu verbinden. Es können Podcasts und Videos eingebunden werden, die das Druckerzeugnis lebendig werden lassen. Und es ist möglich, Formulare oder ein interaktives Quiz anzubieten und damit einen Rückkanal zu eröffnen. Im Handel lassen sich so eindringliche „Wow-Erlebnisse“ in Geschäften und zu Hause schaffen. Es können einfache Gamification-Elemente oder Coupons eingebunden werden. Auch im Tourismus lässt sich mit Gamification bei Ausflügen, Reiseattraktionen und Veranstaltungen intensiver werben.
Perspektivisch ist diese Technologie für die Hersteller von Verpackungen extrem wichtig: Wenn ein Käufer am Regal vor einer Ware steht und auf seinem Smartphone einen coolen Spot oder eine Animation sieht, kann das die Kauflust steigern.
Trotz der vielen Optionen reagierte die Branche anfangs zögerlich. Zuerst hat Konica Minolta ausschließlich mit Druckereien gesprochen. Doch außer ein paar Leuchtturmprojekten blieb es eher still um die digitale Druckveredelung. Und so „haben wir uns neu positioniert als cloudbasierte Marketinglösung. Heute sprechen wir andere Zielgruppen an als die klassischen Konica Minolta-Kunden“, erläutert Christian Kiesewetter das Geschäftsmodell. Zielgruppe sind mittelgroße bis kleinere Digitalagenturen oder Freelancer. Kleinere Druckereien können die Software im Self-Service nutzen - aber auch kleine Betriebe wie die Bäckerei ums Eck oder eine Kfz-Werkstatt. Die Einstiegspreise liegen bei gerade mal 20 Euro im Monat. Für größere Kunden bietet der Druckmaschinenhersteller zusätzliche Services wie die Integration in eigene Mobile Apps, Training, Hilfe bei der Erstellung von Inhalten, höhervolumige Nutzungsmodelle und erweiterte Supportoptionen an.
So funktioniert AR-Technik in Printprodukten
Von der komplexen Technik hinter den Kulissen ist nichts zu merken. Scannen Nutzer das gedruckte Produkt mit der AR-Ergänzung, so wird ein mathematischer Fingerabdruck des Bildes erstellt. Dieser wird verglichen mit den dazu im System gespeicherten Abbildungen. Ist ein Bild gespeichert, wird der dazugehörige Inhalt auf dem Smartphone angezeigt. Achten sollte man nur darauf, dass die Bilder nicht allzu unspezifisch sind: Wenn mehrere Anwender beispielsweise das Bild eines Sonnenuntergangs hinterlegen, kann es schnell passieren, dass die Datenbank nicht den richtigen, zum Sonnenuntergang gehörenden Inhalt identifizieren kann und daher nichts anzeigt. Für die User-Experience wäre das kontraproduktiv.
Beim Erstellen von AR-Content gibt es zwei Möglichkeiten: 1. Der Kunde definiert einen Ausschnitt oder die ganze Seite in einem Druckerzeugnis, und egal, aus welcher Richtung Kunden die Kamera auf das Papier halten – es werden die hinterlegten Website-Inhalte angezeigt, solange das Smartphone auf das Druckerzeugnis gehalten wird. 2. Das Bild wird erkannt und selbst dann, wenn der Nutzer mit der Kamera vom Bild weggeht, wird der Inhalt wiedergegeben.
So profitiert das Marketing
Durch die Kombination von Druck und Bewegtbild erzeugen Marketer um bis zu 300 Prozent mehr Aufmerksamkeit. „Wer es schafft, Kunden dazu zu bringen, dass sie ihr Smartphone auf das Bild halten, wird eine deutlich höhere Conversion erzielen und ist viel näher am Kunden dran“, sagt Christian Kiesewetter. Auch das Kundenengagement steigt.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Drucksachen können AR-Aktivitäten außerdem mit Analysesoftware ausgewertet werden. Unternehmen sehen in Echtzeit, wie Benutzer die AR Inhalte konsumieren. Sogar ausgewählte demografische Zielgruppen lassen sich automatisch ansprechen, was das gedruckte Produkt viel zielgerichteter und personalisierter macht als je zuvor. Die Messbarkeit der Kampagnen ist ähnlich wie bei Websites: genARate stellt Evaluierungstools zur Verfügung, die in übersichtlichen Dashboards anzeigen, welche Inhalte angesehen wurden, wie oft ein Button anklickt wurde, wie lange ein Kunde die Seite betrachtet hat etc. Ein einfaches Tool erlaubt es, aus diesen Zahlen den ROI zu berechnen.
Das hat sich beispielsweise der Vergnügungspark Gardaland am Gardasee zunutze gemacht: Mit Hilfe von Augmented Reality haben Konica Minolta und sein Kreativpartner Ananai die Highlights der Saison in der Broschüre des Freizeitparks animiert. Die Besucherinnen und Besucher laden sich die genARate App auf ihr Smartphone und können durch die Visualisierung von Videos, 3D-Bildern und Animationen die Magie von Gardaland erleben. So können alle Interessierten in die Neuheiten der Saison wie das brandneue „Magic Hotel“ oder die mit Spannung erwartete Veranstaltung „Notte Bianca“ eintauchen. Die ersten Daten bestätigen, dass AR in den Papierprospekten von Gardaland vom Publikum sehr geschätzt und genutzt wird. Obwohl die Pläne nur einfache Drucke waren, konnte mit der Anreicherung durch AR-Content die Bekanntheit der Marke Gardaland weiter gesteigert werden.
Stadt Wassenberg: Stadtmarketing auf dem nächsten Level
Die Stadt Wassenberg in Nordrhein-Westfalen wiederum hat mit dem Resort für Kunst, Kultur und Heimatpflege eine gedruckte Broschüre für eine Waldschnitzeljagd für Kinder mit digitalen Elementen entwickelt. In dem Papier-Flyer finden Familien Aufgaben, die sie lösen müssen und eine Karte des Stadtwaldes. Es gilt, die Fragen zu lösen und die im Wald verteilten Stationen zu finden, um so ein Lösungswort zu errätseln. Dank Augmented Reality kann die Stadt das Lösungswort immer wieder ändern, so dass es immer wieder spannend ist, diese AR-Reise zu unternehmen.
Außerdem hat die Stadt ihre 50-seitige Veranstaltungsbroschüre zusammengefasst in einen flachen Flyer mit gerade mal zwei Seiten. Mit AR und einer Veranstaltungswebsite im Hintergrund bleibt die Broschüre immer aktuell. Die Datenpflege ist unkompliziert: Jederzeit kann Annika Schmitz vom Resort für Kunst, Kultur und Heimatpflege ihr iPad zücken und den Flyer über die App sofort ergänzen. Dabei schwärmt sie von der intuitiven Bedienbarkeit, ohne dass sie irgend etwas programmieren muss. Und ergänzt mal eben eine Hörprobe für ein Konzert aus dem Veranstaltungskalender. „Man kann so viel machen mit der Augmented Reality App. Nur die eigene Kreativität ist die Grenze“, sagt sie.
AR-Modelle für Verlage
Aber auch Redaktionen profitieren von AR. Sie können ihre Themen umfassender beleuchten und dem Leser zusätzliche Informationen zur Verfügung stellen oder Informationen updaten. Ein typisches Beispiel wäre Bravo Sport: Am Donnerstag kam sie an die Kioske, am Samstag war sie Altpapier. Jetzt könnte der Verlag am Samstag die Bundesligatabelle updaten und damit bleibt die Zeitschrift länger aktuell.
Anderes Beispiel: The Big Issue aus London war die erste Obdachlosenzeitung, die auf Augmented Reality gesetzt hat: mit einer Reihe persönlicher Geschichten der Verkäufer, die über die gesamte Ausgabe verteilt waren. Dazu gehörte auch die Titelgeschichte mit der Verkäuferin Ann Warke. Ann erschien auf der Titelseite im The Big Issue, und als die Leser sich bei AR anmeldeten, wurde sie im Business Outfit abgebildet. „Wir wollten damit unsere Kernbotschaft kommunizieren, dass Verkäufer ihr eigenes Geschäft führen und nicht betteln müssen. Es war ein wirkungsvoller Weg, um das soziale Stigma um The Big Issue-Verkäufer anzusprechen“, sagte Oliver Waddington-Ball Head of Custom Content and Partnerships, The Big Issue.
Das Cover diente als Türöffner. Als Anreiz für die Kunden, die App herunterzuladen, hat die Redaktion eine Reihe exklusiver, erweiterter Inhalte, darunter Videos des Ex-Razorlight-Schlagzeugers hinterlegt. Ziel ist, das Leben der Verkäufer durch höhere Umsätze zu verbessern und letztendlich das soziale Stigma abzubauen. „Die Partnerschaft wird The Big Issue dabei helfen, sein wichtiges druckbasiertes Geschäftsmodell mit neuen und innovativen digitalen Inhalten zu verbinden und die Reichweite und ihren Einfluss in einer sich ständig verändernden Medienlandschaft zu vergrößern“, sagt Ashley McConnell, International Business Development Manager, bei Konica Minolta.
Mindelheimer Tagblatt: Bücher neu erleben
In der Verknüpfung der gedruckten mit der digitalen Welt sieht auch Johannes Högel, Geschäftsleitung Druckerei und Verlag bei der Hans Högel KG, Chancen, die Attraktivität von Druckprodukten zu steigern und somit auch wieder jüngere Zielgruppen anzusprechen. „Wir haben einen Bildband produziert, und viele Leute haben uns kontaktiert und wollten wissen, an welchem Ort einzelne Fotos geschossen wurden. Diese Information über eine Augmented-Reality-App zur Verfügung zu stellen, lag eigentlich auf der Hand“, schildert der technische Leiter Peter Ruf seine Erfahrungen mit dem Thema AR. Die erste AR-Produktion aus dem Verlag war der Bildband „Allgäu in Miniatur“, der Sehenswürdigkeiten in Miniaturfotografie in Szene setzt und mit AR-Elementen angereichert ist. „Wir haben das Buch zu Weihnachten auch an unsere Werbepartner und -partnerinnen verschenkt, und die Reaktion war sensationell“, fasst Johannes Högel die ersten Erfahrungen zusammen.
Umsetzung von AR in Print
Wie einfach genARate in der Bedienung ist, zeigen zwei weitere Beispiele. So setzt eine amerikanische Highscool genARate neben Videoschnittprogrammen und Adobe als Beispiel dafür ein, wie leicht Printprodukte mit AR angereichert werden können. Eine Behindertenwerkstätte in NRW wiederum konnte ihr Angebot von Marketing- und Lettershop-Dienstleistungen erweitern und neben Druck, Verpackung, Layout nun auch Print mit AR angereichert anbieten. Da genARate leicht zu bedienen ist, können Menschen mit Behinderung Auftragsarbeiten erstellen und selbstständig am Arbeitsmarkt teilhaben. So trägt genARate zugleich dazu bei, auf Problemstellungen von Menschen mit Behinderung aufmerksam zu machen, für Ideen zu begeistern und Spenden zu sammeln. Mit einer um AR ergänzten Kampagne sticht eine Spendenkampagne aus der Masse heraus.
Dafür ist es nicht nötig, sich in HTML oder andere Programmiersprachen zu vertiefen. Der inoffizielle Claim lautet: So einfach wie PowerPoint. „Jeder, der schon einmal eine PowerPoint-Folie erstellt hat, kann binnen wenigen Minuten auch eine genARate-Seite generieren“, betont Christian Kiesewetter. Denn in dieser webbasierten Lösung werden über einen beliebigen Browser Inhalte wie Bilder, Videos, Audios, Podcasts, eine Facebook-Seite oder ein Instagram-Kanal hinzugefügt. So werden Informationsebenen aufgebaut, mit denen das Publikum interagieren kann. Auch Google Maps, Steuerbuttons, um ein Video zu starten oder zu stoppen oder 3D-Objekte hinzufügen ist möglich. Inzwischen gibt es von Konica Minolta auch einen Asset Store, eine Bibliothek, in der Kunden fertige Inhalte finden, die sie integrieren können. Filmplakate können den Trailer in voller Länge zeigen, 3D-Modelle können herausspringen und mit der Szene auf dem Plakat interagieren, Star-Fotos können so angereichert werden, dass sie mit dem Benutzer sprechen. Es ist sogar machbar, einfache Spiele zu starten. Anstatt nur auf eine Webseite zu verlinken, springt der Nutzer direkt in ein Video, das Game oder die Website hinein. Die integrierten Elemente können editiert werden: größer oder kleiner ziehen, nach links oder nach rechts schieben etc. Man kann sogar mehrere „Folien“ anlegen und zwischen diesen hin- und herspringen. Damit werden dem Publikum mehrere Optionen angeboten: Podcast hören? Oder lieber YouTube-Video schauen?
Fazit
Druck und Online ergänzen sich zu einem bunten Blumenstrauß, der beim Nutzer gut ankommt. Informationen können so zielgerichtet im richtigen Umfeld und über den besten Kanal dargestellt werden. Damit gewinnen Marketing-Agenturen ebenso wie Druckereien und Verlage. Wer sein Marketing oder sein Produktportfolio innovativ aufwerten will, sollte Print plus AR unbedingt ausprobieren.
Die genARate-Plattform von Konica Minolta im Überblick
Selbst ausprobieren
Der Fokus auf einfachen Zugang sowie effiziente und produktive Arbeitsabläufe macht genARate zu einer hilfreichen Plattform für alle, die AR-Profis werden wollen. Probieren Sie es selbst aus und informieren Sie sich über die Möglichkeiten mit genARate unter https://get.genarate.com/p3.
AR-Technologie verbindet Druck mit interaktiven Inhalten, löst den Medienbruch zwischen Print und Online auf elegante Weise und schafft ungewöhnliche Sichtweisen auf gedruckte Bilder.
Bei genARate handelt es sich um eine Augmented-Reality-Lösung. Über eine mobile App sehen Betrachter virtuelle Objekte wie Videos, Animationen oder 3D-Modelle, wenn sie ihr Smartphone oder Tablet auf ein gedrucktes Medium richten.
In einer Welt, in der sich Bewegtbilder zur dominanten Kommunikationsform entwickeln, muss das Medium Druck kreative Möglichkeiten ausloten, um Bildern Leben einzuhauchen. GenARate erweitert die Wirkung gedruckter Bilder mit den Möglichkeiten von Videos und Animationen und eröffnet Druckdienstleistern neue, profitable Geschäftsfelder.
Bei genARate wurde die Verknüpfung von Bild und Video bewusst einfach gehalten, um innerhalb von Minuten eigene, interaktive Anwendungen zu erstellen.
Per genARate können Werbetreibende Druckkampagnen messbar machen. Denn sie sehen nicht nur, wie viele Menschen ein Video abgerufen haben, sondern auch wie lange sie dieses betrachtet haben. Eine solch detaillierte Datenerhebung ist für die Erfolgsmessung einer Werbemaßnahme essenziell.
Die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten kennt kaum Grenzen. Ob Anzeigen in Magazinen oder „lebendige“ Bilder auf Produktverpackungen: Je länger sich ein Konsument mit einem Bild beschäftigt, desto höher die Chance eines Kaufs.
Die genARate App steht kostenlos im Google Play Store oder im Apple Store zum Download bereit. Mit ihr lassen sich die interaktiven Inhalte eines genARate-Bildes per Smartphone oder Tablet entdecken.
Autor: Christian Kiesewetter, Product Lead genARate, Konica Minolta
Redaktion: sbr
Abbildungen: Konica Minolta