Der Standort

Am 3.Mai 1943 wurde die zentrale „Bezirksberufsschule für das grafische Gewerbe“ für Thüringen in Pößneck eröffnet. Am Standort Pößneck ist heute neben der Metalltechnik die Medientechnik noch immer traditionell profilgebend. Hier werden alle Thüringer Medientechnologen (Druck, Siebdruck und Druckverarbeitung), Buchbinder und viele Mediengestalter aller Fachrichtungen beschult. In den Landesfachklassen und länderübergreifenden Fachklassen nutzen darüber hinaus auch Schüler anderer Bundesländer die Vorteile einer Berufsschule im Blockunterricht mit angegliedertem Wohnheim.

Seit der Gründung der Berufsschule am Standort Pößneck hat der Berufsschulstandort viele standortseitige und strukturelle Veränderungen gemeistert. Im Sommer 2010 beschloss der Kreistag des Saale-Orla-Kreises gemeinsam mit der Stadt Pößneck die Errichtung eines Ersatzbaues für die Berufsschule im Druck- und Medienbereich am heutigen Standort. Dabei wurde der Umnutzung eines alten Industriegebäudes aus der Gründerzeit im Zentrum der Stadt der Vorzug gegeben. Dafür sprachen eine hervorragende Verkehrsanbindung und das benachbarte moderne Wohnheim mit einer Kapazität von 150 Plätzen. Zudem wurde das attraktive, aber ungenutzte Gebäude einer neuen Nutzung zugeführt. Trotz diverser Auflagen, den vielen unvorhersehbaren „Überraschungen“ einer 130 Jahre alten Gebäudestruktur und 40 % weniger Nutzfläche als im alten Gebäude gelang es, die geplante Bausumme von rund 6,2 Millionen Euro und nochmals 900.000 Euro für Innenausstattung und Technik nicht zu überschreiten – ein für die heutige Zeit seltener Umstand. Bemerkenswert war auch, dass die Leitung und das Kollegium des Berufsschulteils Pößneck während der gesamtem Planungs- und Realisierungsphasen in die  Baumaßnahme ohne Einschränkungen integriert waren.

Die drei Schuletagen, konsequent in den Farben Rot, Grün und Blau (RGB) gestaltet, sind komplett mit interaktiven Tafelsystemen ausgestattet. In der gesamten Schule ist keine Kreidetafel  mehr zu finden – einzige Ausnahme: eine „Notfalltafel“ im Eingangsbereich. Von allen Tafeln ist ein Zugriff auf den zentralen Server möglich, so dass jeder Lehrer und jede Lehrerin in jedem Raum Zugriff auf die notwendigen Programme, Daten und Tafelbilder hat.

Drucktechnik

Der Drucksaal im Erdgeschoss, dessen Flaggschiff eine Heidelberg SM 52-4 ist, wird vollständig mit Normlicht D 50 beleuchtet. Dem wachsenden Anteil des digitalen Druckens wird mit verschiedenen Toner- und Tintendrucksystemen bis 117 cm Breite Rechnung getragen. Die Mediengestalter Digital und Print nutzen in der Berufsschule u.a. die Creative Suite von Adobe und den Heidelberg Prinect-Workflow mit einem Suprasetter A 52 als Belichter. Für die Medientechnologen Druckverarbeitung steht neben einer generalüberholten Polar 115 EMC-Schneidemaschine, verschiedenen Falzmaschinen, Prägepressen, Drahtheftsystemen u.a.m. ein Hochleistungsklebebinder Short Run Bind in ihrem Praxisbereich zur Verfügung. Insgesamt umfasst der gesamte Praxisbereich etwa 800 m².

Zusammenschluss zum Staatlichen Berufsschulzentrum

Im Jahr 2017 wurden drei Berufsschulstandorte als erster Schulverbund von Berufsschulen in Thüringen zum Staatlichen Berufsschulzentrum Hermsdorf-Schleiz-Pößneck zusammengeschlossen. Trägt man die drei Standorte in eine Karte ein, so entsteht ein Dreieck mit jeweils etwa 30 km Kantenlänge. Fun fact: Damit wäre die Schule eigentlich die flächenmäßig größte Berufsschule Deutschlands! Durch die große räumliche Distanz behielt aber jeder Standort ein eigenständiges Profil. Pößneck bleibt damit weiterhin zukunftssicher der Berufsschulteil für die Druck- und Medienberufe in Thüringen und darüber hinaus.

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